Hey Leute,
ich komme gerade frisch vom Olympus OM-D Workshop in der Luminanz. Olympus lud dort zu einem kostenlosen Workshop ein, bei dem wir Olympus‘ erste spiegellose Systemkamera mit fest eingebautem elektronischem Sucher ausprobieren konnten.
Jeder Teilnehmer bekam direkt am Eingang eine OM-D in die Hand gedrückt und eine 4GB Speicherkarte geschenkt auf der wir unsere Testfotos speichern konnten und mit nach Hause nehmen durften. Das Olympus-Team und das Team der Luminanz hatten drei geniale Sets für uns aufgebaut. Ein Beauty-, ein Fashion- und ein Still-Life-Set.
Der erste Eindruck von der Kamera
Optisch fand ich die Kamera sofort sehr ansprechend. Angelehnt an Olympus‘ analoge OM-Serie aus den 70er- und 80er Jahren kommt das Gehäuse in einem sehr wertigen Retro-Look daher. Besonders die silberne Metall-Gehäuse-Variante fand ich sehr gelungen.
1. Manko: Die Größe – also kleiner dürfte sie wirklich nicht sein. Sie liegt zwar ganz gut in der Hand, aber ich wusste nicht so genau wohin mit dem kleinen Finger. Der passte nämlich nicht mehr ans Gehäuse. Es gibt jedoch einen Batterie-Griff für die OM-D, ich denke dass dieser die Griffigkeit sofort verbessern würde.
Jetzt ging es an die Kamera-Einstellungen. Das Menü bzw. die Rückseite ist schön aufgeräumt. Nach ein paar Minuten Knöpfe drücken und ausprobieren war das Handling der Kamera recht schnell klar. Das erste was mir auffiel: Es gibt zwar Einstellräder für Blende und Verschlusszeit aber eine Iso-Wert-Schnelltaste gab es nicht. Trotzdem war dieser Wert über das Schnellwahlmenü dann auch hurtig abgeändert.
Dieses Menü ist sehr übersichtlich und platzsparend und alle wichtigen Settings sind darüber abzurufen. Für meine großen Finger hätte ich mir etwas größere Tasten gewünscht, aber klar, dass so etwas auf so einem kleinen Gerät nur sehr schwierig zu realisieren ist..
Das erste Shooting
So die Kamera war nun für das erste Set eingestellt. Ein Fashion-Set mit schwarzem Hintergrund, großem Beauty-Dish mit Wabe fürs Model, einer Nebelmaschine, einem Blitzlicht um den Hintergrund aufzuhellen und einem entzückenden, rockigen Model, welches sich dank High-Heels und hochtupierten Haaren in einer unfassbaren Größe von 2,08 Metern vor mir präsentierte.
Anfangs war es etwas verwirrend, dass das Display automatisch aus ging, wenn ich den Sucher ans Auge führte. Auch wenn das vllt. ein colles Feature ist: Es führte dazu, dass ich das Display nach einiger Zeit ausschaltete und nur noch den Sucher nutzte. Dieser lieferte nämlich wirklich erstklassige Bilder! Auch die Vorschau des gemachten Fotos im Sucher fand ich ganz großartig. Ich stellte die Vorschauzeit noch auf 3 Sekunden hoch. Wollte ich die Vorschau nicht so lange stehen lassen, musste ich nur kurz auf den Auslöser tippen und die normale Sucher-Funktion wurde wieder aktiviert. Schon auf den ersten Fotos überraschte mich die Bildqualität und die Schärfe, die diese kleine Kamera erzielte.
Ach das Objektiv! Standardmäßig war auf allen Bodys das 12-50mm Kit-Objektiv montiert. Der Autofokus arbeitete schnell und auch die Gesichtserkennung, die ich normaler Weise auf meiner Kamera immer aus habe, leistete mir gute Dienste. Beim Spielen mit der Blende und der Belichtungszeit während des Shootings sind mir besonders positiv die leicht zu erreichenden Drehräder auf der Oberseite der Kamera aufgefallen.
Kamera-Modus Manuel oder Auto?
So – Die ersten Fotos waren im Kasten. Nun wollte ich vor dem nächsten Set noch ein paar Making-Of Fotos machen. Ich stelle den Modus von „Manuel“ auf „Auto“, um auch mal diesen Modus zu testen. Ehrlich gesagt bin ich nicht lange im Auto-Modus geblieben. Für ein paar Schnappschüsse im leicht gedimmten Studio war dieser Modus nicht so gut geeignet. Ich versuchte z.B. den Fotografen und das Model am Fashion-Set aus ca. 4 Metern Entfernung zu fotografieren, doch schon leichte Bewegungen führten dazu, dass die Kamera die Beiden verwackelte.
Also wieder zurück auf Manuel und weiter ans Beauty-Set. Dort wartete schon die liebe Moni mit einem wahnsinns Makeup von Michelle Weyand auf mich. Es sollte ein Portrait mit Dauerlicht geschossen werden. Der Set-Aufbau war großartig und gefiel mir am besten von allen drei. Tolles Licht, klasse Model, spitzen Makeup..
Dank des Dauerlichts war es mir auf Manuel möglich sowohl tolle Portraits als auch Making-Of Fotos zu machen. Die Kamera fiel mir besonders dort sehr positiv als ich durch die Rotorblätter des nebenstehenden Ventilators ein Foto von Moni schießen wollte. Selbst dort funktionierte der Autofokus unglaublich schnell und präzise.
Fazit
Kleine negative Anmerkungen: Der Griff ist für Menschen mit großen Händen nicht ganz optimal. Auch die Menübuttons sind nicht soo leicht zu treffen und für mich hätte die Kamera ruhig ein paar Gramm schwerer sein können.
Natürlich kann die Olympus OM-D nicht mit einer Kamera wie der Canon EOS Mark III mit halten. Aber man sollte solche Kameras auch nicht miteinander vergleichen. Mich hat es sehr verblüfft welch großartige, farbechte und scharfe Ergebnisse diese Kamera erzielte. Das Handling war super und ich könnte mir gut vorstellen solch eine Kamera für Ausflüge, Urlaube und in Situationen zu nutzen wo eine große sperrige Kamera einfach fehl am Platz ist. Ich denke nicht, dass ich das Kit-Objektiv oft benutzen würde, ein Festbrennweiten-Objektiv wie das 45mm F1.8 ist bestimmt die perfekte Optik für diese Kamera.
Gerne hätte ich noch meine alten Objektive meiner Olympus e-620 auf der OM-D getestet. Über einen Adapter kann man scheinbar auch dies Optiken nutzen. Besonders hätten mich dort meine beiden Objektive Zuiko 50mm 2.0 und das 35mm interessiert.
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Jens Gerlach ist Peolple- und Hochzeitsfotograf aus Saarbrücken (Saarland)
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